Lenbachweg 1 99425 Oberweimar
„Das zweigeschossige Gebäude im Reformstil wurde 1907 im Auftrag des Freiherrn von Eschwege errichtet und besteht im Erdgeschoss aus Ziegelmauerwerk, im Obergeschoss aus Holzfachwerk mit Vorlagemauerwerk. In seiner Gestaltung ist es kennzeichnend für die Landhausarchitektur der Reformbewegung Anfang des 20. Jahrhunderts. Charakteristisch hierfür sind die glatten, unverzierten Putzflächen, der bossierte Natursteinsockel, das Krüppelwalmdach mit naturfarbener Ziegeldeckung und die Querdächer über den Giebelaufbauten der Resalite sowie ein weit vorkragendes Traufgesims. Die Gliederung der Wandflächen erfolgt vor allem durch die Fenster, die nach Osten und Süden mit Klappläden ausgestattet sind, kleinteilig gesprosste Oberlichter haben und teilweise gruppiert wurden. Anbauten, wie die Veranda an der Südseite und das ziegelgedeckte Vordach am Hauseingang an der Westseite, lockern gleichsam den Umriss auf.
Die Raumstruktur mit den Haupträumen und der Diele im Parterre sowie mit den Schlafzimmern im Obergeschoss ist ebenso wie die baugebundene Ausstattung weitgehend unverändert verblieben. Zu letzterer zählen unter anderem sämtliche Türen, die Dielenfußböden und die rechts gewendete Haustreppe. Den Vorgarten begrenzt ein Holzlattenzaun mit hölzernen Pfosten.“
Quelle: mündliche Mitteilung des Eigentümers, zitiert nach Rainer Müller Seite 776-777
Da der Freiherr von Eschwege das Haus seiner Tochter zu ihrer Hochzeit übertrug, blieb es noch eine Zeitlang im Familienbesitz. Im Garten gab es einen gestutzten Nadelbaum, auf dem eine Art Hochsitz angebracht war, von dem aus man einen schönen Blick in den Ilmpark hatte. In dem kleinen Teich unterhalb der Terrasse wurde munter geplantscht.
Nach mündlicher Überlieferung der jetztigen Besitzer.
Literatur und Quellen
- Rainer Müller et al: Kulturdenkmale in Thüringen 4 Bd. 2: Stadt Weimar – Stadterweiterung und Ortsteile, E. Reinhold Verlag, Altenburg 2009. ISBN 978-3-937940-54-0.