Erbaut 1732 / 33
Braugasse 1 99425 Ehringsdorf
„Das giebelständige Wohnstallhaus an der Zufahrt zum ehemaligen Rittergut wurde zufolge von dendrochronologischen Untersuchungen des Dachwerks um 1732/33 erbaut und ist ein für die Region charakteristisches Beispiel des kleinbäuerlichen Wohnhauses.
Das zweigeschossige, verputzte Gebäude mit ziegelgedecktem Satteldach wurde im Erdgeschoss aus Bruchstein, im Obergeschoss aus Fachwerk gefügt. Der Eingang befindet sich an der südlichen Traufseite. Charakteristisch für den Haustyp sind die Lage von Stube und Seitküche über dem mäßig in das Erdreich vertieften Keller in der vorderen, sowie von Flur und Treppe in der mittleren Zone. In der hinteren Zone befinden sich der Stall und die Kammern. Das Kehlbalkendach mit liegendem Stuhl ist an den Giebelseiten mit Dachkammern versehen. Die Stuhlsäulen sind nach unten mäßig verjüngt. Die schlichte, wandgebundene Ausstattung, bestehend u.a. aus Türen, einläufiger Treppe, Tür- und Fensterbekleidungen, stammt aus dem 19. Jahrhundert.“
R Müller, Kulturdenkmale S. 965
1949/50 lebten in der Braugasse 1, damals noch Edelgasse, Helmut Sommer (Kraftfahrer), Gertrud Gielke, Karl Rittig (Arbeiter), Fritz Nussowitz (Neubauer), Bernhardt Lehmann (Melker) und Frieda Meißner. Es ist anzunehmen, dass sie nicht alle in dem kleinbäuerlichen Haus wohnten, sondern vielmehr auch im Nachbargebäude, das ebenfalls die Adresse Braugasse 1 hat.
Quelle
- Rainer Müller et al: Kulturdenkmale in Thüringen 4 Bd. 2: Stadt Weimar – Stadterweiterung und Ortsteile, E. Reinhold Verlag, Altenburg 2009. ISBN 978-3-937940-54-0, S. 965.