Franz-Bunke-Weg 10 99425 Oberweimar
Von der Schaukelbrücke kommend entdeckt der Parkbesucher das durch seine hohen Rundbogenfenster auffallende Wohnhaus, das die Bebauung in Oberweimar parkseits eröffnet.
Im Zuge der Parzellierung der Oberweimarer Flur entstand nach 1860 zunächst ein kleineres Wohngebäude. 1901 wurde dem eingeschossigen Wohnhaus ein Sichtfachwerkstock mit Zwerchhaus nach Entwürfen des Baumeisters Friedrich Kurth aufgesetzt.
Damit ist das Gebäude den einfachen Villenbauten im um 1900 beliebten Landhausstil zuzuordnen. Es ist eines der ersten Beispiele städtisch geprägter Architektur in den Umlandgemeinden Weimars und steht deshalb unter Denkmalschutz.
Die ab 1922 im Erdgeschoss betriebene Konditorei wird durch ein 2-geschossiges Nebengebäude erweitert. Das allseits beliebte Goethe-Café besteht bis in die 1950er Jahre.
Eine Besonderheit; das Wohnhaus ist seit seiner Erbauung über Generationen durchgängig im Besitz einer Familie.
Es wurde 2015 nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten saniert.
Die nach Westen orientierte Fassade wird im Erdgeschoss durch 4 hohe schlanke Rundbogenfenster mit radial gesprossten Oberlichtern und Klappläden und zweifach verriegelten Fachwerk mit mittig aufgesetztem Zwerchhaus im Obergeschoss geprägt.
Im Inneren konnte die gezogene Holztreppe mit Stabgeländer und die Innentüren erhalten werden. Auch die Fenster wurden aufgearbeitet und durch den Einbau einer zweiten Fensterebene ertüchtigt.
Literatur und Quellen
- Rainer Müller et al: Kulturdenkmale in Thüringen 4 Bd. 2: Stadt Weimar – Stadterweiterung und Ortsteile, E. Reinhold Verlag, Altenburg 2009. ISBN 978-3-937940-54-0, S. 1025.