Ilmstraße 3 99425 Oberweimar
Der Gasthof „Goldener Schwan“ hat sich frühzeitig an der Ilm angesiedelt. War hier doch eine leicht zu Fuß oder zu Pferd passierbare Stelle im Fluß, eine für Weimar bedeutsame Furt.
Erstes nachweisbares Zeugnis ist der große Torbogen mit der Jahreszahl 1677, der nach einer gewaltigen Feuersbrunst 1676 errichtet wurde.
Noch heute erkennt man die Gegebenheiten eines typischen Ausspanngasthofes mit Übernachtungsmöglichkeiten, Pferdeställe und Wagenremise aus dem 18. Jahrhundert.
Größere Umbauten gab es im ausgehenden 19. Jahrhundert durch einen Saalanbau und der Umgestaltung des Freigeländes zu einem Gartenlokal mit überdachter Veranda, Kegelbahn und Tanzlinde.

Nach 1945 fanden hier zunächst Wohnungssuchende Unterkunft. Der Tanzsaal diente dem Deutschen Nationaltheater als Probenraum für das Ballett. Später wurde die Landeslehmbauschule hier eingerichtet.
Bereits 1957 begann mit dem Einzug des von Pfarrer Ferdinand Gerstung (1860–1925) gegründeten Bienenmuseums ein neues Kapitel, das bis heute fortgeschrieben wird.
1973 wurden die baulichen Mängel so gravierend, dass die musealen Räumlichkeiten für die Öffentlichkeit gesperrt wurden.
Erst 1985 konnte die Stadt Weimar das Gebäude mit zugehörigen Grundstück erwerben.
Die Spendenbereitschaft der Imker, die Arbeit des Fördervereines und Mittel aus dem städtischen Haushalt ermöglichten die grundhafte Sanierung des Gebäudes.
Am 11. Juni 1994 konnte die Wiedereröffnung des Bienenmuseums gefeiert werden.
Bereits seit 1990, noch während der Bauzeit, veranstaltete das Museum schon wechselnde Ausstellungen, organisierte Bienen- und Adventmärkte. Auch eine Gaststätte wurde Teil des Nutzungskonzeptes. Im Freigelände sind ein Bienengarten und historische Bienenhäuser zu besichtigen.
Das Bienenmuseum ist seit seiner Wiedereröffnung ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens der Stadt Weimar.
Literatur und Quellen
- Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Böhlau, Weimar 1993; 2., verbesserte Auflage, Böhlau, Weimar 1998. ISBN 978-3-7400-0807-9.
- Rainer Müller et al: Kulturdenkmale in Thüringen 4 Bd. 2: Stadt Weimar – Stadterweiterung und Ortsteile, Seite 1025 E. Reinhold Verlag, Altenburg 2009. ISBN 978-3-937940-54-0.